Die desolaten Bahnhofsgebäude in Jägersgrün sind abgerissen. Nur der Wasserturm bleibt stehen.
Foto: Helmut Schneider
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Tannenbergsthal. „Unfallgefahr“ warnt ein Schild an der Grundstücksgrenze. Doch der Fußgänger muss sich nicht weiter ins „gefährliche“ Gebiet vorwagen, um zu sehen, was sich dort befindet: Die Gebäude des Jägersgrüner Bahnhofes wurden in den vergangenen Tagen abgerissen, nur der Wasserturm erhebt sich als Ruine über die benachbarten Dächer.
„Ich hätte mir gewünscht, dass der Turm auch mit wegkommt“, meinte Tannenbergsthals Bürgermeister Karl-Heinz Müller (CDU) im Gespräch mit der „Freien Presse“. Doch der Denkmalschutz machte den Wünschen des Gemeindeoberhauptes einen Strich durch die Rechnung. Der alte Turm muss stehen bleiben.
Für den Bürgermeister und zahlreiche Einwohner des Ortsteils ist das unverständlich, denn das Gemäuer gibt keinen guten Anblick ab. Die Windhose von 1998 köpfte den Turm, hob Dach und Teile des ohnehin maroden Mauerwerkes ab.
Die Deutsche Bahn AG als Eigentümerin riss nun die umliegenden Bahnhofsgebäude ab. Bis vor einigen Tagen kein schönes Bild, denn Holzbalken, Steine und Schutt lagen im Gelände herum. Nun aber ist alles aufgeräumt, und die Umgebung der Ruine erstrahlt in neuem Antlitz.
Bürgermeister Müller denkt bereits an die Zukunft: Geht es nach den Vorstellungen der Gemeinde Tannenbergsthal, bleiben die Flächen nicht lange frei. Sollte das viel diskutierte Draisinenprojekt, dessen Strecke auch durch Jägersgrün führt, tatsächlich verwirklicht werden, will sich Müller für eine Neubebauung einsetzen. Die Gemeinde baue aber nicht selbst.
Er m6chte mit „Politik der kleinen Schritte“ einen Investor finden, der dort, der Draisinenhaltestelle gerecht, Aufenthaltsräume, vielleicht mit Gastronomie, und eine Touristeninformation einrichtet.
von Xenia Voigt
19.5.2000
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