Carlsfeld/Tannenbergsthal. An Sachsens erst „Bimmelbahn”-Strecke in Carlsfeld ist eine von noch 22 existierenden Dampflokomotiven der Gattung IV K zurückgekehrt. Die 1916 in den Chemnitzer Hartmann-Werke gebaute Maschine, die seit 1993 im Freigelände des Nürnberger Museums abgestellt war, wurde vom Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen (VSSB) als Dauerleihgabe an den Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen (FHWE) übergeben.

„Wir planen die Aufarbeitung der Hülle”, so FHWE-Vizechef Holger Drosdeck. Der Förderverein saniert auch das architektonisch wertvolle Bahnhofshaus im Schönheider Ortsteil Wilzschhaus. Gesamtkosten: rund 300.000 Euro. In Carlsfeld gelang dem Verein die Wiederherstellung des kompletten Bahnhofsgeländes mit Gleisen und Empfangsgebäude. 100.000 Euro flossen an Fördermitteln. Im Carlsfelder Lokschuppen stand bislang das erste vereinseigene Fahrzeug: Ein Schienen-Kleinwagen (SKL) mit Anhängern. Die Motor-Draisine soll ab Himmelfahrt 2006 zunächst zwischen Wilzschhaus und Tannenbergsthal am Ufer der Zwickauer Mulde auf der vom Baum- und Grasbewuchs befreiten Trasse der einstigen Bahnstrecke Chemnitz-Aue-Adorf unterwegs sein.

Die 1875 eingeweihte Linie war 1975 durch den Bau der Talsperre Eibenstock stillgelegt worden. In den vergangenen Jahren gab es Pläne für eine touristische Nutzung der Gleis in Verbindung mit der Deutschen Raumfahrtausstellung. Landrat Tassilo Lenk (CDU) hatte das Projekt einer Fahrrad-Draisine favorisiert. (tm/emä)